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AVR-Synthesizer "WAVE 1"


rolfdegen
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Hallöchen..

Nach einer kleineren Lötaktion auf meinem Synthesizer Mainboard sitzen die beiden SSM2044 Filter IC jetzt in Fassungen. Das Vertauschen beider Filter Chips gegeneinander hat meine Vermutung bestätigt, das ein Filter Chip defekt ist, weil das störende Plop-Geräusch jetzt auf dem anderen Audiokanal zu hören war. Da ich sowieso vorhabe die beiden Filterschaltung durch eine andere zu ersetzen, stellt das kein größeres Problem für mich dar. Einen neuen Filter Chip werde ich mir nicht mehr kaufen.

Bild: Filter IC's SSM2044 in Fassungen

Filter_IC.jpg

 

 

In Bezug auf eine neue Filterschaltung für meinen Synthesizer hatte ich Heute ein sehr interessantes und langes Telefonat mit Andre Laska geführt. Andre (übrigens ein sehr netter Mensch smile.gif ) habe ich im mutable intruments forum kennengelernt. Er hat denLadder-Filter für den Shruthi- und Ambika-Synthesizer von Oliver Gillert entwickelt. Gleichzeitig ist er der Betreiber der Website tubeohm.com und beschäftigt sich u.a. mit der Entwicklung von VSTI-Synthesizern.

Wir haben sehr lange über viele Dinge in der analogen Filtertechnik geredet. In den nächsten Tage werde ich versuchen, einige Vorschläge von Andre für eine neue Filterschaltung in meinem Synthesizer umzusetzen. 

Bis dahin lieben Gruß und noch schöne Sommertage


Rolf 

Edited by rolfdegen
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Hallo Rolf,

welcher Filter eignet sich am besten - eine schwierige Frage, wenn man sich nicht von vornherein auf einen bestimmten Soundcharakter festlegen möchte.

Warum stattest du deinen Synth dann nicht einfach mit mehreren verschiedenen Filterboards aus, die sich umschalten lassen?

 

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Ja das ist das gleiche Filter-Konzept wie im Shruth Synthesizer. Ich will jetzt erst einmal einen SMR4 Filter aus dem Ambika-Synth von Oliver zusammenlöten und damit ein wenig experimentieren. Es handelt sich hierbei um einen 4pol LowPass Filter. Die Schaltung will ich später etwas abändern, so das eventuell auch Low- und Bandpass Funktionen möglich werden. Zusätzlich soll es eine Frequenzmodulation der Filter-Cutoff geben. Dafür wird der Oszillatorausgang mit dem Steuereingang für die Filter-Cutoff verbunden. 

 

Bild: SMR4 Filter im Ambika Synthesizer von Oliver Gillert

MSR4_Filter.jpg

Edited by rolfdegen
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Hallöchen..

Kleine Änderung im Plan. Der Andre von TubeOhm.com hat mir netterweise einen Filterentwurf zur Verfügung gestellt. Bauteile habe ich bei Reichelt schon bestellt und sollten Anfang der Woche bei mir sein. Freu mich schon aufs zusammenlöten und ausprobieren.

Bis dahin wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Gruß Rolf 

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Das warten auf die Bauteile habe ich genutzt und ein wenig mit den Soundparametern in meinem Synth herumgespielt. Herausgekommen sind zB. ein toller Orgel-Sound wie ich finde und einiges mehr..

 

https://soundcloud.com/rolfdegen/organ-and-more-from-my-diy

Viel Spass beim anhören und schönen Gruß. Rolf 

 

Eine Frage an die Admins: Warum geht die Soundcload Funktion nicht mehr ?

Edited by rolfdegen
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  • 2 weeks later...

Hallöchen..

 

Habe mit großartiger Unterstützung von Andre (tubeohm.com) nun einen neuen Audio-Filter für meinen Synth gebaut. Dieser ist noch nicht ganz fertig. Der zweite Kanal fehlt leider noch. Im Vergleich zum alten Filter mit den SSM2044 IC klingt der neue Filter im Bass- und Hochtonbereich sehr ausgewogen.


Auf Youtube gibts eine neue Filter Demo. Zur Zeit noch einkanalig. An dem 2.Kanal wird noch gearbeitet. Der Multi Filter bestehend aus LP/BP/HP/FM besitzt eine Flankensteilheit von 12dB. Die Sounds kommen direkt vom AVR Synthi. Es werden keine Effektgeräte benutzt.

 

Youtube Filter Demo

 

Viel Spaß beim anhören. Lieben Gruß Rolf 

Edited by rolfdegen
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  • 2 weeks later...

Hallo Ihr Lieben.. smile.gif 

Der Sommer neigt sich so langsam dem Ende entgegen und hier in Wuppertal ist es gerade mal 15 Grad warm. Ich vermisse den Sommer, obwohl ich nicht in Urlaub fahren konnte. Aber das Ganze hat auch seine positiven Seiten und so bastel ich mal wieder fleißig an meinem Synth herum.

Der Stereo Filter ist jetzt fertig und zusammen mit der umschaltbaren Filter Matrix ist daraus ein interessantes Klangstellwerk geworden. Jeder Filter verfügt über separate Einstellung für: Cutoff, Resonanz, Filter FM und VCA.

Folgende Filterkombinationen sind einstellbar:
 

  • 2pol LP (stereo)
    2pol HP (stereo)
    2pol BP (stereo)
    4pol LP (mono)
    4pol HP (mono)
    2pol LP + 2pol HP (mono)
    2pol LP + 2pol BP (mono)
    2pol HP + 2pol BP (mono)




Bild 1: TransFilter Channel 1

TransFilter_12.png

 

 

Bild 2: FilterMatrix

FilterMatrix_12.png

 

In kürze stell ich für euch auf Youtube ein paar Demo Sounds zur Verfügung.

Bis dahin lieben Gruß. Rolf 

Edited by rolfdegen
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Hallo ich schon wieder wink.gif 

Habe Gestern Abend die Routinen für das Abspeichern von neuen Sounds fertig gestellt. Heute konnte ich dann einige Demosound für den neuen MultiFilter in meinem AVR Synthesizer programmieren.


Demo Sound MultiFilter

 

Hier noch ein Youtube Video von Dr Dieter Doepfer auf der Namm Show 2013. Dr. Doepfer verkauft neue Module u.a. den A132-1 zweifacher linear VCA with high-end VCA-Baustein (SSM2164) oder den A-171-2 Voltage Controlled Slew Processor/Generator. Das ist ein Multifunktionsmodul zum Erzeugen und Bearbeiten von Steuerspannungen und Audiosignalen nach Art eines Funktionsgenerators. LFO, Hüllkurvengenerator, Slew Limiter... die Möglichkeiten sind vielfältig.

 

Dr Dieter Doepfer auf der Namm Show 2013

 

Gruß Rolf

Edited by rolfdegen
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Hallo Freunde der elektronischen Musik..

Ich bin mit der Konstruktion des MultiFilter mehr als zufrieden und die ersten selbst programmierten Sounds haben auch schon ihren Platz bzw Soundnr. auf der SD Karte gefunden.

Mich interessierte am MultiFilter auch die Frequenzgänge bei verschiedenen Filter-Einstellungen. Am besten testet man das mit einem Rauschgenerator der weißes Rauschen erzeugt und einer FFT Analyse (englisch Fast Fourier Transform). Das Ganze hört sich komplizierter an als es ist. Das Audio Programm Audacity (Freeware) hat alles was man dazu benötigt. Das Weiße Rauschen erzeugt man im Menüpunkt "Erzeugen". Anschließend kann das Weiße Rauschen über die Soundkarte und den Filtereingang wiedergegeben werden und gleichzeitig über den Filterausgang am Audioeingang der Soundkarte wieder aufgenommen werden.
Um eine FFT Analyse zu starten, klickt man dann auf den Menüpunkt "Analyse" und startet die Frequenzanalyse.

Für den Filtertest hatte ich zuerst meinen Digitalen Rauschgenerator im AVR Synth benutzt. Dieser liefert Aufgrund der niedrigen Samplerate von 40KHz aber kein Weißes Rauschen (Konstante Amplituden im ganzen Frequenzbereich) sonder nur ein farbiges Rauschen (Verringerung der Amplituden mit steigender Frequenz/ siehe Bild 2).
Auf die Schnelle habe ich dann einen kleinen Rauschgenerator mit einem Transistor und Operationsverstärker zusammen gelötet um meine Messung durchzuführen (siehe Bild 1). Das Ergebnis seht ihr unten.


Bild 1: Analoger Rauschgenerator

Noise_Generator.PNG

 

 

Bild 2: FFT Analyse Digitaler Rauschgenerator im AVR Syntheziser

Digital_Noise_Generator.PNG

 

 

Bilder: FFT Analyse verschiedener Filtereinstellungen im AVR-Synthesizer

Analys_LP_12dB.PNG

Analys_HP_12dB.PNG

Analys_BP_12dB.PNG

Analys_LP_24dB.PNG

Analys_HP%2BHP_01.PNG

Analys_HP%2BHP_02.PNG

Analys_HP%2BHP_03.PNG

 

 

 

 

Gruß Rolf

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Hallo Rolf,

 

bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege.

Dein Synth ist polyphon spielbar.

Dein Synth hat monophone Filter.

Merkst du worauf ich hinaus will?

Freilich der Vorzug von echten analogen Filtern gegenüber optimierten µC Algorithmen ist nicht von der Hand zu weisen, aber wenn dein Synth auch in Sachen polyphoner Spielbarkeit Sinn machen soll, hast du nur 2 Optionen.

Option 1:
Analog Filter als Goodie für monophones Spiel vorbehalten und alternative Digitalfilter direkt im Code des µC für die polyphon gespielten Sounds.

Vorteil hiebei wäre, daß du die Filtermodelle so einfach wechseln könntest, wie deine Socken. <lach>

Das geht bei ner Hardwarelösung natürlich nicht so einfach, bzw gar nicht, die komplette Charakteristik des Filters auf einen Schlag zu ändern.

 

Option 2:

Du erweiterst die Kiste um weitere Audio Ausgänge und progammierst dazu eine einfache Stimmzuordnung.
Der Hardware Aufwand für zusätzliche FIltermodule steigt dabei allerdings beträchtlich.

Aber nuja - von nüx, kümmt nüx...

Die Anzahl der Ausgänge richtet sich dann danach, wieviel Stimmen gleichzeitig spielbar (und vor allem filterbar) sein sollen.

Was sagst du dazu?

 

Liebe Grüße
Thomasch

 

 

<EDIT>
Der Winter wird lang, darum noch mehr Vorschläge:
 

Es gibt natürlich noch Option 3

Das wäre dann eine Kombination aus Option 1 und Option 2.

 

Ist dein Synth eigentlich auch multitimbral ?
Auf Deutsch: kann er Bspw. auf MIDI Kanal 1  Preset #3 spielen, auf Kanal 2 Preset # 7 und auf Kanal 5 Preset 125 ?

 

Hast du evtl auch mal darüber nachgedacht eine eigene Sektion für Drum Patches zu implementieren?

Das macht natürlich nur Sinn, wenn die Kiste auch multi-timbral ist.

 

Ein zusätzlicher Eingang für externes Audio Material wär sicher auch lustig.

Die simple Version würde dabei einfach nur die Analogfilter einschließen, es wäre aber auch denkbar, externe Signale als Oscillator erstz zu Verwenden.

 

Wie viel Oszillatoren pro Stimme werden nochmal verwendet?

Da kann man doch sicher noch aufstocken. 

 

Na wie auch immer, dein Synth sieht ja jetzt schon echt cool aus, aber ich denke du solltest es wirklich auf die Spitze treiben.

Im Zweifelsfall mußt du halt nen dickeren µC nehmen. <grins>

Edited by Thomasch
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Hallo

 

Mein Synthesizer hat 2 Digitale Oszillatoren, 2DAC-Ausgänge, 2 VCA's und 2 VCF's, 3 LFO's, 2 Env's für VCF und VCA. Ferner ist eine Oszilloskopfunktion intergriert. Die zwei Filter können Parallel oder in Serie geschaltet werden. Das bedeutet ein Filter für den Linken Audiokanal (DAC1) und ein Filter für den Rechten Audiokanal (DAC2). Durch die zwei DOC's kann der Synth auch 2stimmig polyphon gespielt werden. Osc1 und Osc2 besitzen eine interne Lautstärke- und Panoramafunktion.

 

Ferner ist es möglich die beiden Filter in Serie zu schalten zB als 24dB Hoch- oder Tiefpass. Dafür wird der Eingang von Filter2 auf den Ausgang von Filter1 geschaltet. Der Ausgang von Filter2 geht dann parallel auf den Eingang von VCA1 und VCA2.

 

Eine Erweiterung auf mehr als zwei Stimmen ist mit dem verwendeten 8Bit Mikrocontroller (ATXmega128AU) kaum durchfürbar, da die noch freien Resoucen für andere Funktionen wzB VCA- und Filteransteuerung, LFO's, ENV's, Displayansteurerung und Encoder Abfrage benötigt werden. Das alles muß quasi zeitgleich erfolgen.

 

Einen externer Audioeingang ist geplant sowie das laden und abspielen von Wellenformen aus einem 1MByte großen SDRAM.

Edited by rolfdegen
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Mit einem Filter pro Stimme passt das doch.

Zweifache Poliphonie ist aber schon eine heftige Einschränkung des Anwendungsbereichs.

Es gibt halt Klänge, die  monophon kaum nutzbar sind. So Orgelsounds z.B.

Akkorde mit zwei Tönen sind auch etwas dünn.

Wenn der µC das noch irgendwie mitmacht, würde ich jedem Kanal noch 2 zusätzliche Oszillatoren (ohne eigene Ausgänge, Filter, etc.)spendieren.

Ich habe meinen SID mit 2 ssm2044 ausgestattet, damit ist er eigentlich auch nur zweifach poliphon.

Im Polymode kann man so trotzdem gut Akkorde spielen, da dabei die Töne gleichzeitig angeschlagen werden und somit auch mit mehr Filtern (und ENVs+VCAs) eh den gleichen Filterverlauf hätten.

Thomasch hat zwar Recht, wenn er das als Einschränkung sieht, aber so schlimm finde ich es nicht.

 

Eine weiter Möglichkeit wäre, einfach Akkorde als Wellenform zu verwenden.

Akkordverläufe gehen so natürlich nicht, außer man wechselt dynamisch die Wellenform.

Ich hatte mal einen Roland alpha-Juno.

Der hatte eine Funktion, da konnte man einen Akkord einprogrammieren und den dann mit einer Taste spielen. Das klang etwas zu "Preiswert" :wink: 

Es wäre also eher eine Notlösung.

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  • 2 weeks later...

Hallöchen..

Wie gesagt, die Ressourcen des XMega Prozessors (Xmega128AU) in meinem DIY Synth sind sehr knapp. Man vergisst schnell, das es sich nur um eine 8Bit CPU handelt, die sehr viele 16Bit und 32Bit Berechnungen für die Audioausgabe und Filtersteuerung durchführen muss. Nebenbei muss auch noch das Display, die Encoder, Tasten und die SD-Card bedient werden.

In meinem nächsten Synthesizer Projekt werde ich vermutlich auf einen leistungsstärkeren Prozessor umsteigen, so das auch mehrere Stimmen möglich sind. Die ganzen Erfahrungen und Erkenntnisse aus meinem ersten Synthesizer Projekt kann ich dann leichter und schneller in dem neuen Projekt umsetzen.

Habe jetzt für beide Oszillatoren eine FM-Modulation, Ring-Modulation und eine Pulsweitenmodulation (0-100%) für alle Wellenformen integriert. Ferner ist ein Bitcrush-Funktion (Bit-Reduzierung) hinzugekommen. Damit kann die Bitauflösung der DAC Ausgänge für beider Oszillatoren von 1-12Bit eingestellt werden. Ein Soundbeispiel habe ich auf Soundcload hochgeladen (siehe unten).

PWM-Funktion in meinem Synth
PwmBitcrush.jpg

Bitcrushing 12Bit
Bitcrush_12Bit.jpg

Bitcrushing 2Bit
Butcrush_2Bit.jpg


Soundbeispiel ab 0:15: Bitcrushing 2Bit

Gruß Rolf

Edited by rolfdegen
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  • 3 weeks later...

Hallo zusammen..

Es hat sich wieder was getan in meinem Synthesizer. Die Envelope Pages haben eine Realtime-Anzeiger für den Verlauf der Hüllkurve (ADSR) erhalten. Die Anzeige (kleines schwarzes Fenster) befindet sich oben Rechts und ist mit Env gekennzeichnet. Wird zB eine Noten Taste am Keyboard gedrückt, erscheint der Verlauf der ADSR-Hüllkurve vom AMP Env in Echtzeit in dem kleinen schwarzen Fenster.

Bild 1: Hüllkurvenverlauf

Env_Pic1.png

 

Bild 2: Modulations Matrix

Picture%202.jpg

 

Die Modulations Matrix ist fast fertig. Mit "Source" wird der Modulator zB LFO1 ausgewählt. Mit "Destin." (Destination) das Modulations Ziel zB Osc1. Mit "Depth" wird die Modulationhöhe eingestellt. Um eine bessere Übersicht über die zur Zeit aktiven Modulatoren zu haben, habe ich diese mit einem Stern Symbol gekennzeichnet. Nicht aktive Mudulatoren haben keinen Stern.

Die Verknüpfung der Modulatoren mit dem Ziel erfolgt immer additativ. Wenn zB LFO1 und LFO3 auf das gleiche Modulationziel zB Osc1 geschaltet werden, wirkt die Summe beider Modulationssignale auf den Modulationseingang von Osc1. 

 

Der Synthesizer besitzt jetzt außer dem AMP Env und Filter Env noch zwei weitere freie Envelope Generatoren (Env3+4). Diese besitzen eine eigene Menü-Page mit den gleichen Parametereinstellungen wie der AMP Env und Filter Env und sind für Modulationszwecke vorgesehen. 

Gruß Rolf 

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Hallo Imp,

danke für den Tip. Das mit dem Offset-Wert ist eine gute Idee.

 

Ich hoffe ihr habt Halloween gut überstanden und wurdet nicht von Sumpfmonstern oder schleimigen Scheusalen massakriert wink.gif 

In der Zwischenzeit musste ich ein kleines Problem im AVR Synthesizer lösen. Da der Programmcode immer größere und länger wird, musste ich Teile davon aus Geschwindigkeitsgründen in Assembler schreiben. Das betrifft zum Beispiel den Programmcode für die AD-Wandlung in der Scope-Funktion. Diesen hatte ich ursprünglich in eine der vielen Timer Interrupt Routine als C-Code implementiert. Auf der Scope-Page sahen die gesampelten Signale vom Filterausgang allerdings etwas verzerrt aus (Bild 2). Der Grund dafür war, das die Timer Interrupt Routine für die AD-Wandlung durch andere Interrupt Routinen mit höherer Priorität wzB für die Soundausgabe oder Enveloop-Timer ständig unterbrochen wurde. Das hatte zur Folge, dass die AD-Abtastungen nicht mehr kontinuierlich zu einem festen Zeitpunkt statt fand (rot markiert), sondern die Abtastungen in zufälligen Zeitabschnitten erfolgten (grün markiert). Die Abtastungen wurden in einen 151 Byte großen Buffer geschrieben und alle 255 Millisekunden auf den LCD Screen angezeigt.

Bild 1: AD-Wandlung

AD_Abtastung.png

 

Bild 2: Verzerrte Darstellung eines Sinus Signals im AVR-Synthesizer

AD_Wandlung_01.png

 

Bild 2: Richtige Darstellung eines Sinus Signals im AVR-Synthesizer
AD_Wandlung_02.png

 

 

Die Lösung
Um die Unterbrechungen während der AD-Wandlung zu vermeiden, habe ich kurzum die AD-Wandler Funktion in die Interrupt Routine für die Soundausgabe implementiert. Diese Interrupt Routine hat die höchste Priorität und ist wegen der notwendigen Geschwindigkeit in Assembler geschrieben (siehe Code Beispiel).

Am Anfang der ADC Routine wird die Timebase-Einstellung für das Scope berechnet. Danach folgt die Abfrage der Trigger-Einstellung fürs Scope (auto, off, Level) sowie das Schreiber der AD-Werte in den 151 Byte großen Buffer. Die AD-Werte im Buffer werden in einer anderen Timer-Routine alle 255 Millisekunden ausgelesen und auf den LCD-Screen geschrieben.

 

//-------------------------------------------------------------------------
// ADC (Scope Funktion)
//-------------------------------------------------------------------------
Scope_TimeBase:
lds   r18, timebase_reg                ; load scope timebase_register
lds   r19, timebase_level            ; set scope timebase_level
clc
adc   r18,r19
sts   timebase_reg, r18                
brcc  Osc1_Switch

temp    = 18
temp1   = 19                        ; scope trigger function
LDS  temp, adc_trigger                ; test adc_trigger
CPI  temp, 99                        ; if adc_trigger = 99 cancel adc convert
BREQ Osc1_Switch                    ; and jump to osc1 calc

CPI temp, 1                            ; test adc_trigger
BREQ adc_conv                        ; if adc_trigger = 1 run adc convert

lds  temp, adc_trigger_level        ; test adc_trigger_level
cpi  temp, 0                        ; if adc_trigger_level = 0 run adc convert
brne Osc1_Switch                    ; if not than cancel adc convert

adc_conv:                            ; buffer function
LDI  ZL, lo8(adc_buffer)            ; load buffer start_Adr  
LDI  ZH, hi8(adc_buffer)
LDS  temp, (adc_wr_pointer)            ; set adr_pointer for buffer
ADD  ZL, temp
LDI  temp, 0
ADC  ZH, temp
lds  temp,ADCA_CH0RES                ; load adc value
ldi  temp1,255                        ; sync phase for screen plot
sub  temp1,temp
ST   Z, temp1                        ; and store to buffer
LDS  temp, adc_wr_pointer            ; inc buffer_adr
inc  temp
CPI  temp, 151                        ; if buffer_adr < 151
BRNE adc_loop                        ; than jump to adc_loop
LDI  temp, 99                        ; set adc_trigger = 99
sts  adc_trigger, temp                ; 
ldi  temp, 0                        ; load 0 for adc_wr_pointer                                    

adc_loop:
sts  adc_wr_pointer, temp            ; set buffer adr_wr_pointer
lds  temp, ADCA_CH0_CTRL 
ori  temp, (1<<ADC_CH_START_bp)        ; start new ad converting
sts   ADCA_CH0_CTRL, temp 

//-------------------------------------------------------------------------
// Osc1 switch
//-------------------------------------------------------------------------
Osc1_Switch:

Gruß Rolf 

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  • 2 weeks later...

Hallo Rolf,

 

ich fand Dein interessantes Projekt vor ein paar Tagen und habe da mal eine Frage :-)

Ich sehe, daß Du Dich von den Vintage-Chips (VCF) weg zu etwas neuem bewegst und wollte wissen, ob Du auch darüber nachgedacht hast Switched Caps Universalfilter (z.B. von Maxon) einzusetzen.

Dort gibt es ja auch wie beim State Variable Filter mehrere Ausgänge (HP,LP,BP,Notch) und die Filterfrequenz wird per Steuersignal z.B. 100-fache Grenzfrequenz) eingestellt.

 

Mich beschäftigen steuerbare Filter schon geraume Zeit und ich habe mich immer noch nicht entschlossen welchen Weg ich einschlage.

(Achso: ist kein Synth-Projekt)

 

Drum interessiert mich, ob Du über die SC-Filter nachgedacht hast.

 

Thomas

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Hallo Thomas_H

 

Ich habe mich bewusst für die etwas aufwendigere Filterschaltung mit OTA's entschieden. Im Vergleich zu den SC-Filtern hat man mit der OTA Filterschaltung mehr Manipulationsmöglichkeiten, eine bessere Signalqualität, einen günstigeren Bauteil Preis, sowie einen einfachen Nachbau. Die SC-Filter haben leider die Eigenschaft, das sie im unteren Frequenzbereich Aliasinggeräusche produzieren. Dies wird durch die Taktfrequenz des Filters verursacht. Sieh bzw höre dir mal das Youtube Video an, dann verstehst du was ich meine.

 

 

SC-Filter Youtube:

 

 

 

Gruß Rolf

Edited by rolfdegen
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Fast zwei Jahre Entwicklungszeit, viel Wissen, viel dazu gelernt, einige Fehlentscheidungen und vieles mehr und ich bin immer noch nicht fertig.. puhhhhhhhhhhhhh.

 

 

SynthCol.jpg

 

 

 

Aber es macht immer noch tierischen Spaß :smile:

 

Gruß Rolf

Edited by rolfdegen
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Hallo users..

 

I sell some Filter Chips on ebay:

2 x CEM 3320 VCF
2 x SSM2044 VCF
1 x SSM2300 8 Chanal Sample and Hold

and other things:
Audio Card: Soundblaster Zx
Video Card: Nvidia Geforce GTX 460 1GB

For you, I make a special cost :smile:

ebay: VCF Chips

 

 

Nachtrag am 5. Dezember 2013: Die Chips sind leider schon verkauft. Gruß Rolf

Edited by rolfdegen
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Hallöchen..

Ach das Internet.. man wird immer wieder abgelenkt von so vielen interessanten Dingen im Netz. Wie zB auf der Website von Tolaemon. Er hat letztes Jahr ein sehr interessantes Development Board auf seiner Website vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein speziell Board mit der Bezeichnung "Synth core B" für Synthesizer Entwickler. Auf dem Board sitzt u.a. ein AVR 32Bit Prozessor mit der Bezeichnung AVR3 AT32UC3A-512. Dieser Prozessor zeichnet sich besonders damit aus, das eine internen DSP Einheit besitzt, sowie einem 16Bit Stereo BitStream DAC.

ATMEL AVR3 AT32UC3A-512
AT32UC3A0512.jpg

Hier einige Daten des Boards:
- Atmel AVR32 AT32UC3A-512, an audio focused 32-bit MCU with DSP features, 512KB of program flash and 64KB internal SRAM
- 32MB external SDRAM
- FTDI serial to USB port ( FT232RL FTDI )
- MIDI interface ( with MIDI IN, MIDI OUT, AND MIDI THRU )
- RS-232 debug channel
- Host-Device USB port
- 2 SD cards slots
- LCD interface
- 7 ADCs connectors for potentiometers ( more can be used using switching techniques )
- 40 I/O bus lines ( with USART, SPI ... ) to interface other audio processors or peripherals
- Line out - headphones preamplifier for the audio bitstream DAC

Der Preis müsste so bei 100 Euro liegen.

Development Board "Synth core B"
CoreB.jpg

Ich überlege gerade, ob das vielleicht etwas für mein nächstes Projekt wäre. Ich plane fürs nächste Jahr bzw. wenn mein Synthesizer fertig ist, eine neue und verbesserte Version. Schaun wir mal.. smile.gif 

Liebe Grüße aus Wuppertal. Rolf 

 

 

Nachtrag: Leider gibt es eine schlechte Nachrichten. Das betrifft das "Synth core B" Development Board von Tolaemon. Aufgrund einer Anfrage teilte mir Tolaemon mit, das er das Board nur für den persönlichen Gebrauch entwickelt hat. Um es als Open-Source-Projekt zu veröffentlichen, müsste er eine Menge an Dokumentation erstellen und viel Zeit, die er leider nicht hat, in die Support-Arbeit stecken.


Er verwies auf andere interessante Board wzB. dem Raspberry Pi oder Beaggle. Die haben auch viele I / O-Optionen wie sein Board und haben eine leistungsfähige CPU mit viel Open-Source-Code.

Schade..



Hallöchen liebe "Old School" Fans der Elektronischen Musik

Heute gibts speziell für euch was auf die Ohren (siehe Unten). Derzeit programmiere ich an einem Wafefile Management in meinem Synth. Ich habe eine Menge von freien Wavefiles im Internet gefunden und auch vieles für meinen Synth selber aufgenommen. Ein kleines Problem in meinem Synthesizer war die Wiedergabegeschwindigkeit von zwei Soundkanäle gleichzeitig aus dem 1 MByte SRAM. Aus diesem Grund habe ich einige Routinen in Assembler umschreiben müssen. Alle Wavefiles in meinem Synthesizer haben momentan eine Abtastrate von 8Bit/16KHz. Ich überlege, auf 16bit (bzw 12Bit für die DAC Ausgabe) zu gehen, das erzeugt weniger Rauschen. Obwohl die Sounds  8-Bit "Old School" klingen und das Rauschen dem Sound etwas besonderes verleiht smile.gif 

Aber jetzt habe ich eine Synthesizer und Waveplayer in einem Gerät und es macht tierischen Spaß damit rum zu experimentieren.

Soundcload.png
Hier wieder einige Soundbeispiele aus meinem Synth: https://soundcloud.com/rolfdegen/wavedemo-01

Gruß aus Wuppertal 

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