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Hobby und Beruf... wann denn überhaupt?


Ravager
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Die Frage richtete sich ursprünglich an TK, aber bestimmt habt ihr ähnliche Probleme - daher hier im Forum.

 

Ich gehe mal davon aus, dass er arbeitet. Mindestens mal 40h die Woche. Bei mir kommen mit Pendeln und Pausen nochmal 3h täglich dazu - damit sind wir bei 55h pro Woche.

Ein Projekt wie die midibox aufzuziehen wird wohl mit mindestens 10-20h pro Woche zu Buche schlagen. Ich bin zwar nicht TK, aber ich würde mir für meine vielen Hobbys schon gerne ähnlich viel Zeit nehmen können.

Dann sollte man wohl noch etwas Sport machen - wenn nicht für den Spaß, dann für die Gesundheit...

Vielleicht noch einen Haushalt schmeißen: Kochen, Putzen, Einkaufen...

und dann hatte man noch kein Sozialleben: zwei Mal Freunde treffen: Kochen/Spielabende/Filmabende/Bierabende. Manch einer hat noch eine Beziehung...

 

gibt's keine Halbtagesjobs für Ingenieure? Das Gehalt wäre ja gut genug, dass das reichen würde!

Leben oder Arbeiten?

 

 

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Fuer den Weg zur Arbeit benoetige ich 10 Minuten, wir haben eine gute Kantine, der Supermarkt ist gleich um die Ecke... soviel zum Thema "wo nehme ich die Zeit her"... ;-)

 

Halbtagsjobs kenne ich hauptsaechlich von berufstaetigen Muettern; die haben einen guten Grund dafuer, der auch gerne akzeptiert wird.

 

Wenn ein Entwickler zwecks einer ausgedehnteren Freizeitgestaltung nach einem Halbtagsjob fragt, kann ich mir vorstellen, dass das dem Arbeitgeber nicht sonderlich gefallen wird. Karriere wirst Du so nicht machen. Interessante (sprich: zeitintensive, herausfordernde) Projekte wirst Du auch nicht erhalten; ich bezweifle, dass Dich Deine Arbeit auf Dauer zufrieden stellen wird, wenn Du nur noch Hilfstaetigkeiten uebernimmst, die Dir andere vorgeben.

 

Klar, es gibt Alternativen:

viele Firmen bieten bspw. ein sog. Sabbatical an. Du arbeitest etwas vor, verdienst fuer ein paar Monate etwas weniger Geld, doch kannst dafuer fuer 6..12 Monate eine Auszeit nehmen. Das klappt aber i.d.R nur, wenn Du schon laenger im Unternehmen beschaeftigt bist.

 

Oder Du machst Dich selbstaendig und bietest Deine Dienste als Consultant auf Zeitbasis an. Das birgt natuerlich auch gewisse Risiken, doch ich kenne Leute, die damit erfolgreich unterwegs sind. Dieses Modell setzt eine gewisse Berufserfahrung und Flexibilitaet voraus. Die Aufgabenbereiche koennen sehr unterschiedlich sein. Doch manche reizt es gerade deshalb, diesen Weg zu gehen.

 

Gruss, Thorsten.

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Leben oder Arbeiten?

 

Beides. Stichwort Zeitmanagement - wenn wenig Zeit da ist, muss man die sinnvoll planen und sich anfangs etwas zwingen sich auch daran zu halten, dann ist recht erstaunlich, was man alles schaffen kann :-)

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Oder Du machst Dich selbstaendig und bietest Deine Dienste als Consultant auf Zeitbasis an.

 

Kann TK. da nur zustimmen, mit ein bisschen Einsatz kommt man damit auch mit 20 Stunden Arbeit pro Woche auf ein vertretbares Einkommen und kommt ein bisschen in der Welt rum. Grosser Vorteil, wenn einen das Consulting dann irgendwann nervt, hat man sich normalerweise in der vergangen Zeit einen Haufen Kontakte angeeignet und kann sich fast aussuchen, wo man "normal" weiterarbeiten will. Man muss halt ohne Stress mögliche "einnahmefreie" Zeiten irgendwie überbrücken können, aber dafür bietet sich ein zusätzliches Hobby wie "MIDIbox" geradezu an.

 

Frohe Ostern und viele Grüße,

Peter

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Hi zusammen,

sorry ich habe aus gegebenem Anlass nicht sofort antworten können, aber vielleicht war es ja ganz gut, ein paar posts abzuwarten.

 

 

Wenn ein Entwickler zwecks einer ausgedehnteren Freizeitgestaltung nach einem Halbtagsjob fragt, kann ich mir vorstellen, dass das dem Arbeitgeber nicht sonderlich gefallen wird.

Ja, das ist sicherlich eine Gratwanderung. Man muss nämlich auch die andere Seite sehen: Jeder Arbeitgeber fordert von jungen Bewerbern neben guten Noten im Studium und der obligatorischen Auslandserfahrung auch persönliches Engagement. Ich würde das, was Thorsten macht definitiv als Engagement werten, weil in erster Linie zieht er die Community bei seinen Bastelprojekten mit. Aber erwartet das Unternehmen dann, dass ich, sobald ich zu arbeiten beginne, meine Hobbies so weit zurückschraube/streiche, dass sie in 5h pro Woche zu schaffen sind? Wofür suchen sie dann Bewerber mit Privatleben?

 

Karriere wirst Du so nicht machen.

Naja Karriere ist relativ. Karriere bedeutet größere Herausforderungen und damit in erster Linie mehr Stress und mehr Geld. Als Ingenieur muss ich einfach sehen, dass viele Leute in ihrem Leben weniger Geld verdienen, als ich mit meinem Einstiegsgehalt. Selbst mit 25/40 oder 30/40 davon kann 1. Person noch gut leben und Geld für schlechte Zeiten beiseite schaffen. Und eine Partnerschaft mit Hausfrau/Hausmann, in der nur 1 Person arbeitet gibt es doch heutzutage eh fast nicht mehr. Brauche ich also mehr Geld? Eher nicht. Brauche ich mehr Stress? Nein.

 

ich bezweifle, dass Dich Deine Arbeit auf Dauer zufrieden stellen wird, wenn Du nur noch Hilfstaetigkeiten uebernimmst

Das wäre wohl der springende Punkt: Über ansprechende Herausforderungen freut sich jeder. Andererseits bin ich der Meinung, dass der Arbeitgeber am meisten Nutzen daraus zieht, wenn er alle seine Mitarbeiter fordert. Und zwar weder unter- noch über-.

Ich muss ganz klar sagen, in den Stunden 6-8 bin ich jeden Tag so dermaßen unproduktiv, dass es oft genügen würde, nur in den Stunden 1-5 zu arbeiten. Die "alten Hasen" im Betrieb scheinen sich angepasst zu haben. Ich habe das Gefühl, hier wird zwar 8 Studen 'rumgesessen', aber die Konzentrationsfähigkeit einfach auf ein level heruntergeschraubt, das man 8 Stunden halten kann. Ob jemand so in 8h produktiver ist als wenn er 6h lang mehr Gas gibt, wage ich zu bezweifeln.

 

Klar, es gibt Alternativen:

viele Firmen bieten bspw. ein sog. Sabbatical an.

Ja, nur leider passt das nicht ganz, da es eine einmalige Sache ist. Außerdem passiert die nötige "lange Mitarbeit" bei den heutigen befristeten Verträgen eher selten.

Auch finde ich die Idee, 1 Jahr zu arbeiten und 1 Jahr nicht zu arbeiten, höchst bescheuert: man verliert noch mehr Zeit dabei, in den Projekten aufzuschließen und wird für den Arbeitgeber richtig unattraktiv. Das können wir denke ich sofort streichen.

 

Oder Du machst Dich selbstaendig und bietest Deine Dienste als Consultant auf Zeitbasis an. Das birgt natuerlich auch gewisse Risiken, doch ich kenne Leute, die damit erfolgreich unterwegs sind. Dieses Modell setzt eine gewisse Berufserfahrung und Flexibilitaet voraus. Die Aufgabenbereiche koennen sehr unterschiedlich sein. Doch manche reizt es gerade deshalb, diesen Weg zu gehen.

Mit dem Gedanken spiele ich natürlich. Aber 1. fehlt, wie ihr schon gemerkt habt, die Berufserfahrung. Und daher fehlen auch die Kontakte, die man neben dem Ruf braucht, um als Selbständiger an Aufträge zu kommen. Für mich ist wohl das Modell "Unternehmen" vorerst das einzig Mögliche.

 

Stichwort Zeitmanagement

Ja, ich bin davon ausgegangen, dass man das Thema drauf hat. Aber wo einfach nicht genug Zeit ist, kann auch nichts gemanagt werden. Und die Psyche spielt natürlich auch mit: Wenn man das Gefühl hat, täglich 11h unter "Verlorene Zeit da Arbeit" zu verbuchen (s.o.), fällt es schwerer, sich nochmal 3 Stunden für irgendein privates Projekt zu motivieren. Und damit sind wir bei:

 

Das Optimum würdest du wohl erreichen, wenn du es hinbekommst Hobby und Beruf zu vereinen.

Definitiv! Damit müsste es zuallererst für irgendjemanden möglich sein, mit dem Hobby Geld zu verdienen.

Ich produziere gerne Musik. Damit genug Geld zum Leben verdienen zu wollen, ist größenwahnsinnig.

Ich bastle gerne, also Maschinenbau, Elektronik, Informatik. Es soll Menschen geben, die damit Geld verdienen können :-) Allerdings ist mein Interessenbereich so allgemein, dass das kein einzelnes Unternehmen alles macht - schon gar nicht hier in München: Audio-Signalverarbeitung, Lichttechnik, Regelungstechnik, computational cognitive science, KI, Bildverarbeitung, Elektronik&Schaltungstechnik, Paralleles Rechnen,modern heuristic methods, Verteiltes Rechnen, Mechanik&Konstruktion.

Und man muss eben auch ganz klar sagen, dass ich das Wenigste wirklich gut kann. Aber ich habe eine Basis, von der aus ich in einigen Bereichen gut werden könnte, wenn ich genug Zeit hinein stecken würde.

Dadurch dass mich also ein Unternehmen auf ein paar Teilbereiche festlegt, wandert der Rest in den Hobbybereich. Denn ich habe mich noch nicht entschieden, was für mich so "das Traumthema" wäre, mit dem ich 40h pro Woche verbringen möchte - auch wenn ich die Reihenfolge oben bewusst gewählt habe. Klar ist, dass mit der Zeit ein Großteil der Dinge wegfallen wird und der ganze Rest ist dann "Lebensweg" und damit im Idealfall, wie du schreibst, Hobby und Beruf gleichzeitig.

Wenn ich das alles im Hinterkopf behalte, vermute ich mal, dass mein Traumberuf derzeit eine Entwicklerstelle wäre in einem Unternehmen hier in der Stadt, das Ton- und Lichttechnik für Veranstaltungen und Tonstudios herstellt: Scanner, Movingheads, Pulte, Effektgeräte. Im Idealfall in enger Zusammenarbeit mit Künstler, Produzenten und Veranstaltern. Leider baut 70% von München Autos und in den restlichen 30% habe ich nichts Derartiges gefunden. Ein Kumpel macht sich in der Branche gerade selbständig und ich versuche, ihn zu unterstützen. Logischerweise hat er auch kein Geld; also fällt das wieder unter "Hobby".

 

Kann TK. da nur zustimmen, mit ein bisschen Einsatz kommt man damit auch mit 20 Stunden Arbeit pro Woche auf ein vertretbares Einkommen und kommt ein bisschen in der Welt rum.

Wie würdest du an meiner Stelle das Problem angehen, dass ich praktisch 0 Berufserfahrung habe, nicht genau weiß, in welche Branche ich wirklich möchte, und dementsprechend weder ein brauchbares Netzwerk von Kontakten habe, noch mir wirklich gezielt eines aufbauen kann? :smile:

Edited by Ravager
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Wie würdest du an meiner Stelle das Problem angehen, dass ich praktisch 0 Berufserfahrung habe, nicht genau weiß, in welche Branche ich wirklich möchte, und dementsprechend weder ein brauchbares Netzwerk von Kontakten habe, noch mir wirklich gezielt eines aufbauen kann? :smile:

 

Schwierige Geschichte - aber ich würde empfehlen, versuch einen Job bei einem der grösseren Consulting-Unternehmen zu bekommen. Mit Deinem Wissen aus mehreren Bereichen hast Du dort eine gute Chancen auf einen Job, der es Dir erlaubt, Dein Netzwerk auszubauen. Dann arbeitest Du dort 2 Jahre lang, hast währenddessen zwar überhaupt keine Zeit für Hobbies (geh mal von 60 Stunden/Woche) aus, aber ein anständiges Gehalt und kannst Dich danach mit den gesammelten Connections hoffentlich selbständig machen. Einziger Knackpunkt - die ersten Jahre Berufserfahrung in dem Job sind ziemlich hart... Wie auch immer Du Dich entscheidest - viel Erfolg! :-)

 

Ciao,

Peter

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