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TIPPS für Toner-Transfer / Platinen


Martin_Haverland
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Hallo,

ich dachte ich poste mal die letzten Erkenntnisse meinerseits bezgl Toner-Transfer zur Platinenherstellung.

Kurzum: Ich bin begeistert von meinen letzten Platinen im superschnellen LowCost-Verfahren-

1. Platinen mit Schleifschwamm aus dem Baumarkt (-,75€) und danach mit einem (Kunststoff-)-Topfschwamm anschleifen/anrauhen und säubern. Scheuerpulver soll auch gut gehen. Trocknen (Klopapier) und eventuell mit Aceton (oder Alkohol, Brennspiritus) entfetten.

2. Ausdruck für Laserdrucker im oberen Drittel einer DIN A 4 Seite o.ä. platzieren.

3. Mit einem Cuttermesser o. ä. eine Seite aus dem REICHELT (!!!)-Katalog heraustrennen.

4. Ein wenig Holzleim, Pritt oder ähnliches am oberen Rand der Seite auftragen und die Reicheltseite auf ein normales DIN A 4 Druckerpapier oben ankleben (wie einen Papiersticker).

5. Das Papier so in den Laserdrucker einlegen, dass die angeklebte Oberseite von Reichelt zuerst eingezogen wird.

6. Drucken.

7. Die Reicheltseite vom Normalpapier trennen oder abreissen/-schneiden.

8. Die Tonerfläche der Reicheltseite auf der Platine ausrichten. Die überstehenden  Teile an mindestens 2 Seiten umschlagen (eine Art Tasche)

9. Bügeleisen auf  "***" vorheizen.

10. Platine mit der "Toner-/Kupferseite nach oben auf eine feste / feuerfeste Unterlage legen (ich benutze einen grossen Holzblock :-).

11. Das (meist verhunzte) Normalpapier darüberlegen. So verrutscht die Reicheltseite beim bügeln nicht...

12. Bügeln. Mindestens 2 Minuten, stark andrücken und möglichst mit der Spitze und starkem Druck alle Teile der Platine erwischen, damit die niemals wirklich plane Oberfläche überall heiss angedrückt wird. Dabei das Normalpapier möglich irgenwie mit den Fingern ein bisschen festhalten (Rutschgefahr und Vorsicht, nicht die Flossen verbrennen. Besonders auf die Ränder achten (Bügeleisenspitze benutzen!). Wenn der Toner anfängt zu riechen, seid ihr fast fertig. Meist scheint der Toner mit seinen Leiterbahnen dann schon durch das Normalpapier durch.

13. Bügeleisen ausmachen und beiseite. Einen flachen Teller mit heissem Wasser anfüllen und eine gute Portion Spüli darin auflösen. Platine erstmal da ein wenig abkühlen lassen wo sie liegt. (Bei kaltem Wasser oder zu heisser Platine wird das Ergebnis nicht gut...Leiterbahnen können reissen...)

14. Jetzt die Platine in der Tasche in den Teller legen. Das Reicheltpapier saugt sich schnell voll.

15. Erstmal nen Kaffee oder ne Zigarette.

16. Jetzt ist die Platine schon soweit. Auf der umwickelten Kupferseite von innen nach aussen mit den Daumen das Papier noch einmal  fest andrücken. Wenn ihr ungeduldig seid, das Papier mit einem rauhen Schwamm nochmal vorsichtig von aussen aufrauhen, damit das Wasser, sofern noch nicht Geschehen richtig einweichen kann...

17. Mit den Daumen das Papier lagenweise vorsichtig abrubbeln (Niemals den Nagel benutzen!!!). Geht mit dem Reicheltpapier eigentlich sehr leicht ab, sonst mit mehr Spüli und neuem heissen Wasser probieren.

18. Passt auf, dass ihr an Aussenbahnen in Laufrichtung rubbelt, damit ihr nicht jetzt noch eine Bahn kaputtmacht.

Ab jetzt gehts unter fliessend Heisswasser eigenlich ganz gut. Wenn ihr meint, ihr seid fertig, kurz abtrocknen. Sobald die Platine trocken wird, zeigen sich Papierreste deutlich weiss. Direkt auf dem Toner kein Problem, aber sehr wohl in den Lötaugen und Leiterbahnen. Zur Not mit einer Zahnbürste und kreisenden Bewegungen (jaja...) probieren. Reste notfalls vorsichtig mit Lupe und Cuttermesser... Normal sieht die Platine jetzt schon hervorragend mit schwarzen Bahnen aus. Wenn ihr nicht zufrieden seid, bei Punkt 1 starten, die Zutaten sind billig genug...natürlich mit der gleichen Platine...

19. Nun den Toner mit Aceton oder Nagellackentferner oder Nitroverdünner entfernen (Klopapier...)

(Lüften!!!)

20. Fertig zum Ätzen!

TIPP: Die Platine nach Möglichkeit erst nach dem Bügeln fertig zuschneiden, da die Ränder beim Bügeln immer schwerer zu erreichen sind als die Mitte (konvexe Form). Damit sind mir dann auch sehr viel grössere Platinen gelungen (Urei 1176 etc...grösser als Europlatine)

Noch ein Tipp: Statt die Platine in der der Ätzlösung zu schwenken, diese lieber mit einem Pinsel "betüteln", dass ist viel genauer bei "renitenten" Stellen...

Mit obiger Methode habe ich hervorragende Ergebnisse erzielt und ich habe schon viel ausprobiert...und es ist bei weitestem das billigste! Das teuerste ist die Leiterplatte und der Toner ;-)

Den REICHELT-Katalog hat ja wohl jeder!!! Schlägt jede Folie und jedes Glanzpapier. Beschädigt den Drucker und den Toner auf der Platine (chem. Prozesse???) nicht, da das Papier ***NICHT mit unbekannten Kunststoff-Zusätzen beschichtet*** ist, sondern nur  ***geglättet***!!! (spez. Verfahren...)

Benutzt nach Möglichkeit ältere Drucker (nicht höher als 600dpi) mit Originaltoner. Hier ist die Körnung des Toners grösser und die Schwärzung besser! Nur der HP-Toner scheint NCHT besonders gut geeignet, hier bei Bedarf Toner vom Fremdhersteller ausprobieren.

Ich persönlich benutze einen Apple Laserwriter 320 (300dpi und uralt aber gut in Schuss...) und bin vollstens zufrieden.

Viel Spass dann

(Auch mal was zurück an diese tolle Community geben ;)...)

Martin

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